Pharaoameisen
Das Wichtigste in Kürze
Die Pharaoameise ist eine winzige kleine tropische Ameisenart, welche sich bei uns nur in Gebäuden vermehrt. Sie gehört zu den weltweit bedeutendsten Hygieneschädlingen. Sie kann sich über Schächte, Lüftungen, Fernwärmeleitung etc. ausbreiten und so ganze Häuserblocks befallen. Mit herkömmlichen Bekämpfungsmitteln wie Sprays oder handelsüblichen Ameisen-Köderdosen ist ihr nicht beizukommen. Zur Bekämpfung muss eine professionelle Schädlingsbekämpfungsfirma mit Fachbewilligung beauftragt werden. Dabei sollten wenn möglich die anliegenden Liegenschaften auch auf Pharaoameisenbefall kontrolliert werden.
Aussehen
Pharaoameisen (Monomorium pharaonis) sind bernsteingelb und haben ein schwarzes Hinterleibsende. Sie sind sehr klein: etwa 2mm lang und sehr schlank. Die Königinnen sind selten zu sehen und messen höchstens 5mm. Der Hinterleib ist durch zwei Knoten mit dem Vorderkörper verpungen (Knotenameisen). Diese Merkmale sind nur mit der Lupe zu erkennen. Die Bestimmung einer Pharaoameise sollten Sie unbedingt durch eine Fachperson bestätigen lassen.
Verbreitung
Ursprünglich in den Tropen (Indien oder Afrika) beheimatet, ist die Pharaoameise heute weltweit verbreitet. In der Schweiz wurde sie 1902 erstmals beobachtet. Die Verschleppung geschieht über den Transport von Waren. Zum Überleben braucht sie bei uns Gebäude mit Zentralheizung.
Lebensweise
Bei Pharaoameisen genügen einige Arbeiterinnen und ein paar mitgeführte Larven, um ein neues Volk zu gründen. Vom ursprünglichen Ort der Einschleppung breiten sie sich schnell im ganzen Haus aus und befallen häufig auch benachbarte Liegenschaften. Da sie so klein sind, können sie sich überall verstecken und kommen durch die feinsten Ritzen. Ein Volk bildet häufig Tochtervölker, diese bekämpfen sich untereinander nicht. In Pharaoameisennestern sind immer viele Königinnen anzutreffen. Diese Nester können jederzeit an einen günstigeren – zum Beispiel wärmeren – Ort gezügelt werden. Geeignete Orte finden sich überall, zum Beispiel Steckdosen, elektrische Geräte, Warmwasserleitungen oder einer warmen Stelle im Mauerwerk.
Pharaoameisen sind grundsätzlich Allesfresser. Sie lieben vor allem eiweissreiche Nahrung wie Fleisch, Wurst, frisches Brot, etc. Sie gehen – im Gegensatz zu unseren einheimischen Ameisen – nicht primär an Süssigkeiten. Sie brauchen viel Feuchtigkeit und sind deshalb oft um Wasserquellen wie Lavabos zu beobachten. Die Arbeiterinnen bilden typische Wanderstrasse. Sie bewegen sich nicht schnell, sondern gehen gemächlich entlang einer immer neu gebildeten Duftspur. Bei sehr warmen Wetter kann man sie im Sommer auch vor dem Haus auf der Nahrungssuche beobachten.
Ursache eines Befalls im Haus
Ein Pharaoameisenbefall hat nie mit mangelnder Sauberkeit zu tun. Wenn einige Arbeiterinnen mit einer Königin oder einigen Larven versehentlich eingeschleppt werden, finden sie geeignete Klimabedingungen und breiten sich im ganzen Haus aus.
Schaden
Im Gegensatz zu unseren einheimischen Ameisen treten Pharaoameisen im Gebäude das ganze Jahr über auf. Sie verschwinden nicht von allein, im Gegenteil, der Befall wird immer grösser. Dabei sind sie für die Bewohnerinnen und Bewohner nicht nur sehr lästig und Egel erregend, sie können auch Pilzsporen, Krankheitskeime oder Fäulniserreger verschleppen. Ausserdem ist das Risiko gross, dass sie in andere Gebäude weiterverschleppt werden. Besonders problematisch ist eine Einschleppung in Spitäler, da sie dort unter Wundverbände und sogar in sterile Packungen schlüpfen können.
Bekämpfung
Pharaoameisen können Sie weder mit handelsüblichen Ameisen-Köderdosen noch mit Sprühdosen erfolgreich bekämpfen. Die Bekämpfung mit speziellem Pharaoameisenködern ist aufwändig und erfordert eine professionelle Schädlingsbekämpfungsfirma mit Fachbewilligung.
Wer übernimmt die Kosten für die Bekämpfung?
Wer einer Schäslingsbekämpfungsfirma einen Auftrag gibt, muss auch die Kosten übernehmen. Der Hauseigentümer oder die Verwaltung ist laut Mietrecht und Verordnung über allgemeine Wohnhygiene verpflichtet, die Wohnung in gutem Zustand, frei von Ungeziefer zu vermieten und ist verantwortlich für gute hygienische Verhältnisse im Haus.
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